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Zur Weinlese per Schiff: Bem-vindo a Porto

Ich wollte auf Genusstour in die Weinberge – und zwar zur Lesezeit im September. Tönt nicht gerade spektakulär, oder? Im Dourotal in Portugal ist es das aber doch: ein tolles Erlebnis.

Ich habe jedenfalls dramatisch schöne Bilder von der Reise im Kopf. Am besten, so dachte ich, lasse ich diese älteste klassifizierte Weinbauregion mit ihren steilen Hängen per Schiff an mir vorbeizeihen. Nur am Rande bemerkt für Kenner: Der weltweit erste Wein wurde nicht in Portugal, sondern in Armenien vinifiziert. Das soll immerhin 8000 Jahre her sein.

Unterwegs haben wir uns dann die schönsten Sehenswürdigkeiten herausgepickt – ganz bequem und en passant. Ich bin froh, wenn ich auf Reisen nicht ständig meinen Koffer ein- und auspacken muss. Wirklich ein grosser Vorteil, oder?

Also hiess es irgendwann «Willkommen an Bord» und «Leinen los» von Porto nach Spanien und retour. Aber der Reihe nach. Zuerst ging es mit der Swiss von Zürich nach Porto, das Zentrum schlechthin von Nordportugal, wo der Douro in den Atlantik mündet. Fliegen in Zeiten von Corona ist nicht mehr so entspannt wie vorher, aber an das Tragen der Maske haben wir uns ja gewöhnt und auch das Ausfüllen des Einreiseformulars war dann keine grosse Hürde.

Nach der Ankunft in Porto und dem Bezug der Kabine liessen wir uns bei Sonnenschein und einem leichten Wind vom Atlantik her ein erstes Mal durch die Strassen der Stadt treiben. Bewegung musste einfach sein. Was uns sofort auffiel? Total relaxt geht es da zu. Wenn man am Douro entlangspaziert, spürt man die freundliche Atmosphäre.

Ich war noch nie in Salamanca…

Am nächsten Morgen verliess die MS Douro Spirit Porto. Nicht weit von der Stadt, in Vila Real, stand schon ein Schlossbesuch auf dem Programm. Der barocke Mateuspalast ist übrigens auf den Etiketten des Mateus Rosé abgebildet, ein weit verbreiteter Alltagswein, der vielen bekannt vorkommen dürfte.

Am folgenden Tag haben wir erstmal an Deck gefaulenzt und die Landschaft mit den unzähligen Weinbergen und kleinen Estadas auf uns wirken lassen. Da möchte man sich doch gerne so ein kleines Anwesen kaufen. Ruhe, Sonne und frische Luft und immer weiter den Douro hinauf Richtung Spanien – das tut einfach gut.

Vom Schiff aus ging es auf einen grossen Ausflug zur spanischen Uni-Stadt Salamanca. Ein unbedingtes Muss für Kultur- und Gaumenfreunde, quasi das Oxford des Südens: historische Altstadt mit Kathedrale natürlich, viele junge Leute, tolle Fotomotive, tolle Tpas-Bars und Restaurants.

Die Kathedrale von Salmanca

Zum Mittagessen gab es Paella, allerdings fand ich den aromatischen Jamón Ibérico viel feiner. Ein reich belegtes Sandwich ist ein wahrer Genuss.

Schinken, Schinken, Schinken – nicht wegzudenken aus Spaniens Küche

Auf der Rückfahrt per Bus (zwei Stunden) ging es durch eine bergige Landschaft mit unzähligen Oliven- und Mandelbäumen, wohin man auch sieht. 

Meine erste Portwein-Degu

Ich wollte ja eine genussvolle Reise in die Weinberge machen, also waren mir Verkostungen wichtig. In Portugal geht es dabei nicht nur um Rot- und Weissweine, sondern vor allem um Porto. Auf der Quinta San Luiz habe ich meine erste Portwein-Degu mitgemacht. Ich gebe zu, ich war etwas skeptisch, da ich mit Portwein immer ein süsses Getränk und «Dinner for One» in Verbindung gebracht habe. Aber ich liess mich vom Gegenteil überzeugen. Und so «schlimm» war es dann auch gar nicht. Es gibt für jeden Geschmack einen Extra-Portwein.

Mein persönliches Highlight der Reise war eigentlich der Termin selbst im September. Denn es ist nicht normal, dass die Quinten (Weingüter) während der Lese noch Gruppen empfangen und Führungen machen. Es gibt in der Lesezeit einfach viel zu viel zu tun. Und als wir auf der Quinta ankamen, wurde auch gerade eine Wagenladung Trauben angeliefert. Im Haus roch es entsprechend nach leicht vergorenen Trauben, und am Boden klebten noch Reste vom Traubensaft. Das hat viel Atmosphäre!

Ich habe vor allem von Quinta einen weiteren, traumhaften Blick über das Douro-Tal und die Weinberge genossen.

Wenn in Holz und Stahl gelagert. Rundgang auf der Quinta

Zurück auf dem Schiff wurde dann noch eine Flasche eines hochwertigen Vintage Portwein geöffnet, was ein besonderes Spektakel ist.

Lampenfieber? Am Ende habe ich es doch geschafft, den Vintage Portwein sauber zu öffnen 

Denn der Vintage Portwein wird im Land nur zu besonderen Anlässen geöffnet bspw. Weihnachten, Ostern oder Geburtstage, da er innerhalb von 24 Stunden nach Öffnung getrunken werden sollte. Ich durfte sogar selbst Hand anlegen und eine Flasche öffnen. Für mich eine schweisstreibende Angelegenheit, wenn das gesamte Schiff auf einen schaut und man nichts falsch machen möchte. Schliesslich ist der Vintage etwas exklusiver als der «normale». Aber was soll ich sagen ausser «Danke für die einmalige Gelegenheit» und «es war sehr fein».

Gastrotipp für Porto

Noch ein schönes Bild in meinem Kopf: die Azulejos, die bunt bemalten Fliesen. Man findet sie in Portugal überall, sei es am Bahnhof von Pinhão, in dem imposanten Treppenaufgang zur Wallfahrtskirche in Lamego, an den Häuserfassaden oder im Bahnhof von Porto. Sie zeigen das Leben der Seefahrernation, den Alltag in der Landwirtschaft und vieles mehr.

Auch wenn man eigentlich keine Zugfahrt geplant haben sollte: Die Azulejos im Eingangsbereich des Bahnhofs von Porto lohnen den Abstecher.

Auf der Rückfahrt nach Porto passiert man die Carrapatelo Schleuse. Sie ist mit 35 Metern Fallhöhe die zweitgrösste Schleuse Europas. Wow!

Sonnenlicht? In 35 Metern Höhe. Die Carrapatelo Schleuse ist die älteste und zugleich höchste der insgesamt fünf Schleuse im portugiesischen Teil des Douro.

Die zweitgrösste Stadt des Landes hat einiges zu bieten wie wir auf der Stadtrundfahrt kennenlernen durften. Diese endete dann in Vila Nova de Gaia bei Ferreira mit einer weiteren Portweinverkostung. Zwischenzeitlich war auch unser Schiff angekommen.

Wir haben das Mittagessen an Bord ausgelassen und sind stattdessen in der Altstadt von Porto in einem kleinen Restaurant in einem Hinterhof, das «Blind», fündig geworden. Sehr feines Essen! Es gab den für Portugal typischen Bacalhau mit einem feinen Glas Alentejo. Ich kann diese Location wärmstens empfehlen.

Mit müden Füssen, vielen Eindrücken und tollen Fotos kehrten wir zur MS Douro Spirit zurück für das letzte Abendessen auf unserem Zuhause für eine Woche. Nun galt es nach dem Abendessen neben dem Gepäck all die Erinnerungen in den Koffer für die Heimreise zu packen, denn am Montag hiess es Abschied nehmen.

Até à próxima, bis zum nächsten Mal!

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